Gerlingen I steigt nach schwacher Saison in die Kreisklasse ab
Eine Woche durften wir nach der Niederlage in Nagold am letzten Spieltag der Bezirksliga Stuttgart noch hoffen, doch nach den Ergebnissen der Oberliga Württemberg am 17. April haben wir die traurige Gewissheit: Unsere Erste Mannschaft muss absteigen und spielt in der kommenden Saison zusammen mit der Zweiten in der Kreisklasse Stuttgart-Mitte.
Dabei war die Mannschaft mit viel Optimismus in diese Saison gestartet. Schließlich verpasste man ein Jahr zuvor den Aufstieg nur um einen halben Brettpunkt, und gemäß den DWZ der aufgestellten Spieler wäre man das drittbeste Team der Staffel gewesen. Doch gleich in der ersten Runde bekamen wir einen Dämpfer; ohne unser Spitzenbrett verloren wir gegen Zuffenhausen. Die Niederlage in der zweiten Runde gegen Untertürkheim, bei der wieder ein wichtiger Stammspieler fehlte, machte deutlich, dass wir uns in dieser Saison wohl „nach unten“ orientieren müssten. Dabei schien der Klassenerhalt zunächst nicht gefährdet. Gegen die „Abstiegskandidaten“ Stuttgart, Stetten und Leinfelden gewann man. Aber im Tabellenkeller ging es sehr eng zu, und so hätten wir für den sicheren Klassenerhalt am letzten Spieltag in Nagold mindestens ein 4:4-Unentschieden benötigt.
Ein Jahr zuvor war Nagold schon der entscheidende Stolperstein auf dem Weg zum Aufstieg, nach 6 Siegen in Folge verloren wir nach wechselhaftem Spielverlauf sehr unglücklich. Ein ähnliches Wechselbad der Gefühle durchlebten wir auch dieses Mal. Nachdem die frühe Niederlage von Stephan Arounopoulos am ersten Brett durch Philippe Leicks Sieg am Zweiten wieder gut gemacht wurde, schien alles für uns zu laufen. Sascha Dreschmann an Brett 6 stand klar auf Sieg und verwertete auch schnell seinen Vorteil, und an den meisten anderen Brettern sah es nach Vorteil für Gerlingen aus. Am Ende kam aber an 4 der 5 verbliebenen Bretter das für uns „falsche“ Ergebnis heraus: Erik Reder und Wolfgang Bartusch spielten Remis, obwohl ihre Stellungen zeitweilig klar gewonnen waren; Uwe Bulgrin und Klaus Wiesner verloren Partien, in denen sie zu Beginn ebenfalls Vorteil hatten. Nur Ulrich Grosch konnte eine verloren geglaubte Partie noch zum Remis retten. In Summe reichte es aber nur zu 3.5 Punkten, gegenüber dem benötigten 4:4 fehlte ein halber Brettpunkt. Mit dieser Niederlage rutschte Gerlingen I auf den vorletzten Tabellenplatz.
Zunächst waren die Konsequenzen unklar: Würde es zwei, drei oder gar 4 Absteiger aus den beiden Staffeln der Bezirksliga geben? Bei 2 Absteigern wären wir gerettet; bei 3 würden wir in einem Relegationsspiel eine zweite Chance erhalten; bei 4 Absteigern wären wir gleich in der Kreisklasse. Entscheidend für die Zahl der Absteiger ist, wie viele Mannschaften aus den oberen Ligen in den Schachbezirk Stuttgart absteigen. Unser endgültiges Schicksal wurde daher erst am letzten Spieltag der Oberliga Württemberg besiegelt. Für uns entscheidend war, dass die zweite Mannschaft des SC Böblingen noch auf den vorletzten Platz abgerutscht ist und damit in die Verbandsliga Nord absteigt. Als Folge gibt es in den Bezirksligen Stuttgart 4 Absteiger; neben unserer Ersten erwischt es Leinfelden II, Zuffenhausen II und Sindelfingen II.
Einziger Lichtblick der Saison war das hervorragende Abschneiden der Ersatzspieler aus unserer Zweiten Mannschaft: Sie holten aus 8 Einsätzen 5.5 Punkte; keiner der Stammspieler erreichte eine ähnliche gute Bilanz. Unsere inoffizielle DWZ-Auswertung fasst das Debakel zusammen: Von den acht Stammspielern blieb jeder einzelne unter seinen Möglichkeiten.
In der nächsten Saison wird unsere Erste Mannschaft in der Kreisklasse auf die Zweite und die Dritte treffen. Die Zweite hat in der Kreisklasse einen hervorragenden zweiten Platz erreicht, der aber leider nicht zum Aufstieg reicht. Die Dritte ist am letzten Spieltag etwas überraschend noch auf den zweiten Tabellenplatz in der A-Klasse geklettert, der zum Aufstieg in die Kreisklasse berechtigt. Mit 3 Mannschaften in der Kreisklasse zu spielen wird für den Verein nicht einfach, aber die hervorragenden Ergebnisse der Zweiten machen Mut, dass der sofortige Wiederaufstieg im nächsten Jahr gelingen kann. Immerhin dürfen sich gleich drei Gerlinger Mannschaften daran versuchen!
Na denn, Philippe, packen wir es an. Bei der Aufstellung unserer „drei Kreisklassemannschaften“ werden wir ein glückliches Händchen benötigen, daß zum einen der Ersten der Wiederaufstieg gelingt, und zumindest die Zweite den Verbleib in der Kreisklasse schafft, sorry Dritte…ihr werdet am stärksten bluten müssen.
Liebe Schachfreunde, 3 Mannschaften in der Kreisklasse machen doch nicht wirklich Sinn!? Daher gehe ich davon aus, vorbehaltlich die Spieler der 3. Mannschaft stimmen zu, dass GIII zurückzieht und in der A-Klasse bleibt.
Schliesslich möchten man auch ncoh unbeschwert kiebitzen können 🙂
Im Moment ist alles doch wieder graue Theorie. Gerade wurde ich informiert, dass eine Mannschaft zurückgezogen wurde und es daher doch zu einem Entscheidungsspiel gegen Sindelfingen 2 kommt. Die endgültige Entscheidung fällt erst am 15. Mai; zur Belohnung für eine schwache Saison dürfen wir in die Verlängerung!
Schade, dass es nicht direkt zum Klassenerhalt gereicht hat (habe bis zum Schluss „mitgehofft“). Für das Entscheidungsspiel gegen Sindelfingen drücke ich Euch auf jeden Fall beide Daumen!!! Viel Glück und Grüße aus München!
Wie in den Kommentaren bereits angedeutet kam es wider Erwarten doch zu einem Relegationsspiel gegen Sindelfingen II. Dieses konnte mit 6:2 gewonnen werden, Gerlingen I bleibt damit in der Bezirksliga Stuttgart. Ursache für unser Glück – und damit eigentlich kein Grund zum Feiern oder Jubeln – war der Rückzug einer anderen Mannschaft aus der Bezirksliga.