Unser Spitzenspieler und Vereinsmeister 2009 wollte in der schachfreien Zeit keine Langweile aufkommen lassen und beteiligte sich unerschrocken an zwei Meisterturnieren in der Schweiz und in Österreich.
Zuerst ging es ins beschauliche Biel. Nach 11 Runden hatte Stephan beachtliche 6 Punkte auf dem Konto und sich damit Platz 49 (von 114) Teilnehmern gesichert. Bemerkenswerter wird dieser Erfolg dadurch, dass Stephan laut Setzliste nur auf Platz 95 erwartet wurde und er sich gegen sehr starke Gegner behaupten musste. Gegen jemanden wie den Schweizer Großmeister Joseph Gallagher zu spielen gilt in Schachkreisen als große Ehre und wunderbare Erfahrung; die Niederlage ist eingeplant und fast eine Selbstverständlichkeit. Zum Ausgleich gab es u.a. einen Sieg gegen Fide-Meister Karl-Heinz Mäder sowie jeweils ein Unentschieden gegen zwei weitere Fide-Meister. Turniersieger wurde am Ende Großmeister Boris Grachev aus Russland, Platz 2 ging an seinen Landsmann Valerij Popov mit besserer Feinwertung vor Michael Roiz aus Israel.
Zur Faszination des Bieler Schachfestivals gehört auch das parallel stattfindende Großmeisterturnier. Legenden wie Vassily Ivanchuk oder Alexander Morozevich aus nächster Nähe zuschauen zu können ist für Schachspieler ein einmaliges Erlebnis. Etwas überraschend war dann das Endergebnis: Platz 1 ging nicht, wie vor dem Turnier allgemein angenommen, an Ivanchuk oder Morozevich, auch nicht an Boris Gelfand, sondern an Maxime Vachier-Lagrave aus Frankreich, einem sehr jungen Spieler, von dem man mit Sicherheit noch einiges erwarten kann.
Von Biel aus ging es weiter nach Wien. Die Verlockungen der Großstadt konnten nicht vom wesentlichen ablenken: Mit 4,5 Punkten aus 9 Runden gab es wieder ein sehr beachtliches Ergebnis, u.a. ein Sieg gegen den österreichischen Internationalen Meister Helmut Kummer. Der Turniersieg ging etwas überraschend an den Ägypter Samy Shoker. Für den Favoriten, den erfahrenen Großmeister Sergej Tiviakov aus den Niederlanden, der mehrfach die holländische Landesmeisterschaft gewinnen konnte, blieb nur ein enttäuschender achter Platz.
Siehe auch: Philippe Leick und Stephan Arounopulos beim Schachfestival Biel, 2010.