Stadtmeisterschaft 2010: Der Gerlinger Spitzenspieler Stephan Arounopoulos spielt gegen den Internationalen Meister Frank Zeller aus Tübingen. Der Amateur kann gegen den erfahrenen Meisterspieler lange mithalten, es kommt zu einem Turmendspiel. In beiderseitiger Zeitnot geschieht dann das Unfassbare: Der Titelträger macht den falschen Königszug, erlaubt seinem Gegner, ihn einzügig Matt zu setzen. Aber der Hobbyspieler sieht den Mattzug nicht, spielt etwas anderes – und verliert am Ende noch die Partie. Um ein Haar wäre die Sensation perfekt gewesen!
Solche kleinen Dramen und spannenden Geschichten auf dem Schachbrett – brilliante Kombinationen, unbegreifliche Fehler, großmeisterliche Spielstrategien, aber auch den ein oder anderen Überraschungssieg vermeintlicher „Underdogs“ gegen nominell stärkere Spieler – gibt es sicherlich auch dieses Jahr wieder bei der „Offenen Internationalen Stuttgarter Stadtmeisterschaft 2011“ im Schach. Das Turnier findet traditionell über Christi Himmelfahrt statt, und zwar von Donnerstag, den 2. Juni bis Sonntag, den 5. Juni.
Spielort ist diesmal – anders als in den Vorjahren – die Gerlinger Stadthalle. In der bisherigen Spielstätte, der Stadthalle Ditzingen, müssen derzeit noch Renovierungsarbeiten durchgeführt werden, um die Überschwemmungsschäden des letzten Jahres zu beseitigen. Die Turnierorganisation teilen sich in bewährter Manier drei Traditionsklubs aus der Region – die Schachvereine aus Zuffenhausen, Ditzingen und Gerlingen.
Knapp 300 begeisterte Schachspieler werden wieder erwartet, verteilt auf ein A-, B- und C-Turnier. Für viele davon hat das Turnier einen ganz festen Platz im Kalender, einige haben es in den letzten Jahren kein einziges Mal verpasst. Während im A-Turnier Profis, Halbprofis und ambitionierte Amateure um Punkte und Pokale kämpfen, bietet das C-Turnier vor allem den ganz jungen Schachfreunden die Möglichkeit, „Turnierluft“ zu schnuppern und erste Wettkampferfahrungen zu sammeln. Hier gewann 2010 der Gerlinger Nachwuchsspieler Maximilian Graf den Wertungspreis in der Kategorie U18.
Welchen Stellenwert das Turnier auch in der internationalen Schachszene genießt, lässt sich daran erkennen, dass bereits einige bärenstarke Großmeister aus dem „Mutterland“ des Schachs – der ehemaligen Sowjetunion – ihre Teilnahme angekündigt haben. Absoluter Favorit ist momentan der Ukrainer Sergej Ovsejevitsch. Ihm gelang das Kunststück, das Turnier schon zwei Mal zu gewinnen. Und er reist sicherlich an, um das „Triple“ perfekt zu machen. Aber auch Oleg Korneev und Viacheslav Ikonnikov aus Russland wollen bei der Vergabe des ersten Platzes mit Sicherheit ein Wörtchen mitreden. Als einziger deutscher Großmeister hat sich bis jetzt Henrik Teske aus Remagen in die Startliste eingetragen. Aber auch aus der Region Stuttgart geht eine illustre Schar Spieler ins Rennen – von bundesligagestählten Routiniers wie dem FIDE-Meister Mathias Holzhäuer aus Bad Cannstatt bis hin zu „Schach-Urgesteinen“ wie Hans-Ulrich Höschele von den Stuttgarter Schachfreunden (erreichte im letzten Jahr einen hervorragenden 23. Platz im Endklassement) oder FIDE-Meister Dr. Gerhard Fahnenschmidt vom VfL Sindelfingen.
Es erwarten uns vier interessante Tage mit Schach der Spitzenklasse, bei dem Jung und Alt, Amateur und Profi ihr Können unter Beweis stellen werden.
Die einzelnen Runden beginnen um folgende Uhrzeit:
1. Runde:
Donnerstag, 2. Juni, 10.30 Uhr
2. Runde:
Donnerstag, 2. Juni, 16.30 Uhr
3. Runde:
Freitag, 3. Juni, 09.30 Uhr
4. Runde:
Freitag, 3. Juni, 16.00 Uhr
5. Runde:
Samstag, 4. Juni, 09.30 Uhr
6. Runde:
Samstag, 4. Juni, 16.00 Uhr
7. Runde:
Sonntag, 5. Juni, 09.30 Uhr
Impression aus dem letzten Jahr: Der Ditzinger Andreas Kerpe (links) luchst dem deutschen Großmeister Eckhard Schmittdiel nach hartem, taktischem Gefecht ein Unentschieden ab.
Die Anmeldung kann am 1. Spieltag bis spätestens 9.15 Uhr erfolgen. Die Siegerehrung findet am Sonntag, den 5. Juni gegen 15.30 Uhr statt. Genaue Informationen sowie Impressionen der vergangenen Jahre sind auf der Homepage des Turniers http://www.stuttgarter-stadtmeisterschaft.de zu finden.
Natürlich sind auch alle Nichtschachspieler als „Kiebitze“ (Zuschauer beim Schach) herzlich willkommen. Lassen Sie sich von den spannenden Partien auf den Schachbrettern und den kleinen Geschichten rund ums Schachspiel faszinieren.
Bericht: Stephan Arounopoulos
Hallo Stephan,
Deinen Bericht über die Stadtmeisterschaft finde ich gut.
Vielleicht wäre ein kleine Anmerkung um die vielen Helfer die so ein Turnier erst ermöglichen in Deinen nächsten Bericht erwähnenswert.
Viele Grüße,
Gerhard